Die Rinderrasse Aberdeen Angus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erstmals in Schottland entdeckt und zählt dort zu den ältesten Rinderrassen. In dieser Zeit wurde jedoch nur wenig mit den Tieren auf Fleischqualität gezüchtet, da Rinder wichtige Zug- und Arbeitstiere waren und hauptsächlich Schafe als Quelle für die Fleischproduktion verwendet wurden.
Durch die Industrialisierung und dem starken Wachstum der Landwirtschaft, produzierten die Bauern nicht nur mehr für den Eigenbedarf, sondern auch in größeren Mengen für die Wirtschaft. Somit schwenkte der Schwerpunkt in der Zucht von starken Zugtieren auf vermehrte Milch- und Fleischproduktion um. Dadurch wurden die Angus Rinder vermehrt von der Marine nach England verschifft, wo besonders wohlhabende Engländer Abnehmer waren.
Im Jahre 1872 wurden die ersten Tiere in die USA exportiert und 1876 kamen die ersten Rinder nach Deutschland. Diese Rinder wurden mit heimischen Rinderrassen verpaart. Durch diese Kreuzungen entstanden die sogenannten Deutschen Angus Rinder, die zu den ersten deutschen Fleischrinderrassen zählten.
Bereits in den 80er Jahren gab es in Österreich eine Hand voll von Pionierbetrieben, welche die ersten Angusrinder von Großbritannien nach Österreich für die Zucht importierten.